Auslandstierschutz: Pfoten ohne Grenzen - Ein Projekt des Katzenhilfe Weischlitz e.V.
Liebe Tierfreunde, Tierschützer, Herrchen und Frauchen,seit 2024 gilt in der Türkei ein neues Gesetz zum Umgang mit Straßenhunden, das vor allem darauf abzielt, die wachsende Zahl streunender Tiere in den Städten zu regulieren. Die Art der Regulierung, der Umgang mit dem Thema allgemein hat seitdem für viel Aufsehen gesorgt und zu Protesten geführt. Warum nehmen wir uns dem Thema an? Weil wir nicht wegsehen!
Aus diesem Grund haben wir das Projekt "Pfoten ohne Grenzen" ins Leben gerufen, um den Tierschutz vor Ort in der Türkei zu unterstützen und vor allem Aufklärungsarbeit zu leisten. Sie werden auf den nächsten Seiten Bilder sehen, die teilweise zutiefst verstörend sind, Artikel über unfassbare Grausamkeiten lesen - aber auch Geschichten, die Ihnen das Herz erwärmen werden mit der Erkenntnis: Ja, jeder kann etwas bewirken - wenn er nur nicht wegsieht!
Warum gibt es in der Türkei so viele Streuner (Straßenkatzen und -hunde)?
In der Türkei haben Katzen und Hunde nicht den Stellenwert eines Familienmitgliedes, so wie dies hier bei uns in Deutschland verbreitet ist. Hunde sind in der Türkei Nutztiere, die zum Bewachen von Grundstücken oder Tierherden genutzt werden. Die Tiere leben auf den Grundstücken, auf der Straße - können sich also mehr oder weniger frei bewegen. Sie sind nicht kastriert und können sich ungehindert fortpflanzen. Dieser Jahrzehnte lang andauernde Zustand hat dazu geführt, das in den Städten und ländlichen Räumen der Türkei aktuell rund 4 Millionen Straßenhunde leben. Nahrungsknappheit und überfüllte Reviere führen zu Kämpfen unter den Tieren, die häufig mit üblen Verletzungen enden. Teilweise verhalten sich die Tiere auch dem Menschen gegenüber aggressiv, aber meist eher scheu. Infektionskrankheiten wie Parvovirose, Räude, Staupe, FIV (Feline Immundefizienz-Virus), FIP (Feline infektiöse Peritonitis) und andere Krankheiten sind weit verbreitet und führen ebenfalls unbehandelt zum Tod der Tiere.
Das Gesetz
Das neue Gesetz verpflichtet die türkischen Kommunen dazu, streunende Katzen und Hunde einzufangen und in Tierheimen unterzubringen. Dort sollen sie geimpft, kastriert oder sterilisiert werden, bevor sie zur Adoption freigegeben werden. Hunde, die unter Schmerzen leiden, unheilbar krank sind oder als Gesundheitsrisiko für Menschen gelten, sollen eingeschläfert werden.Zahlreiche Kritiker weisen darauf hin, dass die Kommunen nicht über die Mittel verfügen, um neue Tierheime zu bauen. Die wenigen bestehenden Einrichtungen haben nicht ausreichend Platz. Das wird dazu führen, dass die Tötung von Streunern zur Lösung des Problems wird.
Im Vergleich: Deutschland hat grundsätzlich eine gute Infrastruktur an Heimen, die sich um Tiere in Not kümmern und deshalb kein Problem mit Straßenhunden. Doch auch diese Einrichtungen sind überlastet, viele haben einen Aufnahmestopp erlassen. Vor allem nach der Corona-Pandemie hat sich die Lage zugespitzt. Anders als in vielen anderen Ländern vertritt Deutschland eine strikte Ablehnung gegenüber der Euthanasie von Tieren. Laut dem Tierschutzbund ist es nur in bestimmten Einzelfällen erlaubt, Tiere einzuschläfern, beispielsweise wenn sie unheilbar krank sind, um weiteres Leiden zu verhindern.